„Ich glaub‘, ich hasse Frauen!“ – Kolumne Irre in the City
Von Jana Klein
Ey, wie sich diese Leute dort, Verkäuferinnen und Kundinnen, verhalten, als seien sie in der Kaaba der Weiblichkeit, als hätten sie gerade Anteil am mythischen Geist des Femininen oder sowas, als sprächen sie die Geheimsprache einer scheuen, versteckten, verletzlichen Elite… mit welcher Ehrfurcht man das Wort „Höschen“ dort ausgesprochen hört, und zwar im Minutentakt; mit welcher engelsgleichen, hohen Stimme überhaupt gesprochen wird, da möcht ich doch schon insgeheim gern schreien und wild um mich schießen. Gibt es sowas nicht im Herrn der Ringe? Großes Gemetzel an Elfen? Meine Rache wird von epischem Ausmaß sein. Vorher lass ich mir aber noch meine Unterhose in hauchdünnes, durchsichtiges Papier einwickeln, als sei sie Porzellanware oder so, fehlt noch ein großer Warnhinweis à la „Vorsicht, zerbrechlich!“. Denn:
– Leider hat dieser Laden manchmal wirklich süße Schlüpper und darum geh ich ständig aufs Neue wieder hin. Hm. Ich glaub, ich sollt‘ mich selber hassen. Der geplante Massenmord ist hiermit ABGESAGT und auf unbestimmte Zeit verschoben.